Wein als Kapitalanlage

In Zeiten, in denen am Finanzmarkt insbesondere für die sehr sicheren Anlageformen extrem geringe Zinsen gezahlt werden, suchen zahlreiche Anleger nach rentableren Alternativen. Im Vordergrund stehen dann vor allen Dingen sogenannte Sachwertanlagen, wie zum Beispiel Immobilien oder Edelmetalle.

Darüber hinaus gibt es noch viele andere Sachwerte, in die Anleger teilweise seit vielen Jahren investieren. Neben Schmuck, Kunstgemälden oder Oldtimern gehört insbesondere auch der Wein zu diesen speziellen Kapitalanlagen, sodass Investoren hoffen, auf Dauer einen guten Ertrag erzielen zu können. Anders als bei vielen anderen Sachwertanlagen gibt es beim Investment in Wein natürlich keine jährliche Rendite, sondern ein möglicher Gewinn ergibt sich aus dem Kauf und späterem Verkauf des Weines. Als klassische Kapitalanlage im Bereich der Weine gilt vor allen Dingen der Bordeaux, aber auch andere Rebsorten sind mittlerweile als Geldanlage sehr begehrt.

Entwicklung und aktuelle Lage beim Investment in Wein

Die Kapitalanlage in Wein wird sicherlich vor allem deshalb bei sachwertorientierten Anlegern immer beliebter, weil die Preise in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Teil erheblich gestiegen sind. Insbesondere die als sehr langlebig geltenden Spitzenweine konnten eine deutliche Preissteigerung erzielen.

Im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren haben Anleger beim Investment in Wein in der Vergangenheit deutlich höhere Wertzuwächse erreichen können. Mitunter war die Entwicklung der Werte sogar besser als bei Aktien, sodass Anleger umgerechnet eine Rendite von teilweise über zehn Prozent im Jahr erzielen konnten. Die Entwicklung und aktuelle Lage zeigen zudem, dass es keineswegs nur Weintrinker sind, die sich für ein Investment interessieren. Stattdessen gibt es zahlreiche Anleger, die selbst keinen Wein trinken, sondern das edle Getränk schlichtweg als reine Geldanlage betrachten.

Experten gehen davon aus, dass Wein auch in den kommenden Jahren zu den Sachwertanlagen gehören wird, die zwar einerseits umfangreiche Fachkenntnisse vom Anleger fordern, andererseits aber dennoch relativ werthaltig sein werden. Somit wird die zukünftige Entwicklung des Weines als lohnenswerte Sachwertanlage meistens positiv eingeschätzt.

Renditeaussichten beim Wein

Die Anlage in Wein ist sicherlich nicht für Kunden geeignet, die auf Jahre hinweg betrachtet mit einer festen Rendite kalkulieren möchten. Stattdessen ist es bei der Kapitalanlage in Wein so, dass nicht vorhergesagt werden kann, wie sich die Preise entwickeln. Zwar sind Wertsteigerungen bei den Spitzenweinen relativ wahrscheinlich, jedoch können auch Experten nicht mit Sicherheit sagen, wie hoch die Preissteigerungen ausfallen werden.

Insbesondere bei den Weinen Bordeaux und Château Mouton-Rothschild ist es in der Vergangenheit zum Teil so gewesen, dass der Wert sich in den ersten zwei Jahren nach der Freigabe um mehr als 100 Prozent gesteigert hat. Solche enorm hohen Wertzuwächse sind allerdings weder an der Tagesordnung noch treffen sie auf jeden Spitzenwein zu. Dies führt unter anderem dazu, dass sich Anleger in diesem Bereich bestens auskennen sollten. Darüber hinaus muss der Anleger zum Beispiel wissen, dass insbesondere Großflaschen und noch nicht geöffnete Holzkisten ein hohes Wertsteigerungspotenzial besitzen, während es bei beschädigten Etiketten so ist, dass mit Abschlägen zu rechnen ist.

Vorteile und Risiken einer Wein-Kapitalanlage

Neben den genannten Faktoren hängt die Preisentwicklung bei den Spitzenweinen in großem Umfang auch vom Urteil der jeweiligen Fachleute (Weinjournalisten) ab. Diese Tatsache gehört sicherlich zu den Risiken des Weininvestments, denn Anleger können oftmals nicht vorhersehen, wie ein Urteil der bedeutenden Fachjournalisten ausfallen wird.

Demzufolge besteht das größte Risiko bei der Weinkapitalanlage darin, dass sich der Anleger für einen Wein entscheidet, der letztendlich von den Fachjournalisten „schlecht geschrieben“ wird, sodass keine größeren Wertsteigerungen zu erwarten sind. Es wird also zum Teil größerer „Einfluss“ von außen genommen, was die Wertigkeit von Weinen betrifft.

Der große Vorteil der Geldanlage in Wein besteht zunächst einmal darin, dass es sich um eine klassische Sachwertanlage handelt. Dies bedeutet, dass die Wertentwicklung nahezu vollkommen unabhängig davon ist, wie sich die Inflationsrate entwickelt. Darüber hinaus besteht natürlich ebenfalls eine Unabhängigkeit von der Entwicklung der Wertpapierbörsen und der Zinsen im Allgemeinen. Wer sich gut mit Weinen auskennt, der kann teilweise von überdurchschnittlichen Renditen profitieren, sodass Wein nicht selten eine rentable Anlageform sein kann. Insbesondere bei einem längeren Anlagehorizont, der sich teilweise auf Jahrzehnte erstreckt, können Spitzenweine durchaus erhebliche Wertsteigerungen von mehreren Hundert Prozent realisieren.

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