Für den Kauf einer Eigentumswohnung lassen sich verschiedene Argumente nennen. Umso lukrativer scheint eine Investition in das vielzitierte Betongold zu sein, wenn sich das Objekt an einem gefragten Standort befindet. Was diesen im Idealfall auszeichnen kann, zeigt die Stadt Dresden als eines von vielen Beispielen. Doch ist es bei einem solchen Vorhaben auch ratsam, einen Makler zu beauftragen?
Elbflorenz und Silicon Saxony – zwei vielversprechende Beinamen, die des Öfteren als Synonym für die Stadt Dresden verwendet werden. Doch was bedeuten sie ganz konkret? Die eine Spur führt nach Italien und zielt auf die Parallelen zur Hauptstadt der Toskana ab. Und da gibt es so einige. So zum Beispiel die malerische Lage an einem Fluss und einem Talkessel. Vor allem aber sind es die wertvollen Kunstschätze und die zahlreichen Bauwerke aus der Barockzeit, die das Stadtbild ganz entscheidend prägen.
Der zweite Beiname verweist auf den Wirtschaftsstandort Dresden. Namhafte Unternehmen aus aller Welt, die in den Bereichen Mikroelektronik, Elektrotechnik sowie Informations- und Biotechnologie tätig sind, haben sich in der Elbmetropole niedergelassen. Die Stadt beheimatet zudem wichtige Firmen aus Bereichen der Pharmazie, Kosmetik, dem Maschinenbau sowie der Lebensmittelindustrie. Gerade in den zurückliegenden 25 Jahren hat Dresden eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen und die DDR-Vergangenheit längst hinter sich gelassen. Die Abwanderung und der Leerstand nach Nachwendezeit verkehrten sich ins Gegenteil.
Heute zieht die sächsische Landeshauptstadt neue Einwohner förmlich an. Da sie darüber hinaus aufgrund ausgezeichneter Bildungseinrichtungen wie der Technischen Universität oder der Hochschule für Technik und Wirtschaft Studenten aus aller Welt anlockt, wird der Wohnraum zusehends knapper. Derzeit leben mehr als 560.000 Menschen in der Stadt. Die Tendenz ist steigend. Eine Prognose sagt bis zum Jahr 2035 knapp 600.000 Einwohner voraus. Eine Eigentumswohnung in Dresden kaufen – das scheint unter derartigen Voraussetzungen offensichtlich eine sinnvolle wie lukrative Investition zu sein.
Altersvorsorge, Kapitalanlage, Lebensqualität: Investition in eine Eigentumswohnung
Niedrige Zinsen sind stets ein guter Grund, über die Anschaffung einer Immobilie nachzudenken. Mit einer derartigen Investition ist in aller Regel eine hohe Finanzierungssumme verbunden. Umso mehr empfiehlt es sich, ein Niedrigzinsniveau auszunutzen und somit auf lange Sicht Kostenvorteile zu genießen. An dieser Stelle sollten auch die staatlichen Fördermöglichkeiten nicht außer Acht gelassen werden. Das klassische Beispiel ist ein zinsgünstiges Darlehen, das die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt. Aber auch Länder und Kommunen bezuschussen oftmals Familien mit Kindern beim Kauf einer Eigentumswohnung. Entstehende Handwerkerkosten lassen sich zudem steuerlich geltend machen.
Klar: Wer eine Immobilienfinanzierung abbezahlt, hat wie bei einer Miete monatliche Ausgaben zu konstatieren. Er erwirbt jedoch damit allmählich sein Eigentum. Zudem besteht keine Abhängigkeit von einem Vermieter. Eine Kündigung wegen Eigenbedarf ist damit ebenso ausgeschlossen wie eine Mietsteigerung. Generell gilt Wohneigentum als ideale Altersvorsorge. Die Voraussetzung dabei ist, dass die letzte Rate vor Eintritt in den Ruhestand beglichen wird. Das Rentensystem allein vermag nicht die Leistungen zu erbringen, um den Lebensstandard früherer Arbeitstage aufrechtzuerhalten. Mietfreiheit im Alter bedeutet in der Konsequenz, mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Nicht wenige Käufer verfolgen darüber hinaus die Absicht, die Eigentumswohnung später an die Kinder weiterzugeben.
Auch der Kauf einer Immobilie zur Vermietung ist in Erwägung zu ziehen. Das ideale Szenario sieht vor, dass die monatlichen Einnahmen ausreichen, um die Kreditraten, das Hausgeld sowie die Nebenkosten zu begleichen. Mit dem verbleibenden Restbetrag lässt sich ein passives Einkommen generieren. Eine wachsende Nachfrage vor Ort verspricht – sofern vorgesehen – einen gewinnbringenden Verkauf in der Zukunft. Neben all diesen rationalen Aspekten soll die emotionale Komponente nicht vergessen werden: Eine eigene Immobilie bedeutet letztlich auch mehr Lebensqualität und steigert die persönliche Zufriedenheit.
Beim Kauf der eigenen vier Wände auf einen Makler setzen?
Bei einer Frage scheiden sich die Geister. Lohnt es sich, auf die Hilfe eines Maklers zu setzen, um eine Eigentumswohnung zu kaufen? Eines der wesentlichen Contra-Argumente ist die Courtage. In vielen Bundesländern teilen sich diese Käufer und Verkäufer jeweils zur Hälfte. Unterdessen ist es in Hessen, Brandenburg, Berlin, Bremen und Hamburg vorgesehen, dass sie der Käufer allein trägt. Zweifelsohne bedeutet das eine zusätzliche finanzielle Belastung. Was bekommt der Kunde dafür? Eine Garantie – und das ist zwar nicht der einzige, aber ein ganz wesentlicher Punkt. Auf die im Exposé angegebenen Informationen kann sich der Kaufinteressent einer Eigentumswohnung verlassen, denn für diese haftet der Makler.
Gleichzeitig darf davon ausgegangen werden, dass der aufgerufene Preis gerechtfertigt ist. Er wurde mit der hoffentlich entsprechenden Kenntnis über den lokalen Immobilienmarkt ermittelt. Ebenso steht der Makler auf Wunsch beratend zur Seite, wenn eine anschließende Vermietung vorgesehen ist. Hilfreich kann dabei eine Einschätzung zur möglichen Wertentwicklung der Wohnung sein. Gerade, wenn der Käufer aus einer anderen Stadt stammt, dürfte dieses Wissen für ihn von Nutzen sein. Und da das Stichwort bereits gefallen ist: Auch bei der Suche nach einem geeigneten Mieter lässt sich auf die Unterstützung des Maklers setzen.
Mit seinem Fachwissen klärt er idealerweise über Fördermöglichkeiten auf oder vermag geeignete Banken für die Finanzierung zu nennen. Die Kreditinstitute setzen unterschiedliche Kriterien fest. Wo der Kunde eine Absage hinnehmen muss, erhält er an anderer Stelle womöglich eine Zusage und gar bessere Konditionen. Was ein Makler indes nicht leisten kann, sind Beratungen zu steuerlichen oder rechtlichen Fragen – sofern er nicht selbst auch als Jurist oder Steuerberater tätig ist, bleibt diese Kompetenz allein bei den jeweiligen Berufsgruppen. Er begleitet jedoch die Schritte bis zum Notarvertrag und entlastet den Käufer dadurch. Letztlich hängt viel vom jeweiligen Makler selbst ab. Wenn er die nötige Erfahrung mitbringt und den Immobilienmarkt genau kennt, zahlt sich die beim Eigentumswohnungskauf anfallende Gebühr in der Regel aus.
Daniel Weber ist freier Journalist und Redakteur für Finanzfans.info. Daniel schreibt schon viele Jahre für diverse Zeitungen und Magazine Artikel in den Themenbereichen Finanzen als auch Haus und Garten.