Kautschuk zählt zu den wichtigen nachwachsenden Rohstoffen, die in vielen Industriezweigen gefragt sind. Insbesondere die Fahrzeugindustrie setzt zur Herstellung von Reifen auf diesen Rohstoff, in den Anleger über Spezialfonds investieren können. Diese Fonds beteiligen sich an Kautschukplantagen und können durch die Veräußerung des Rohstoffes Renditen in unterschiedlicher Höhe erzielen.
Entwicklung des Kautschuk-Marktes
Der Naturrohstoff Kautschuk wird aus dem Kautschukbaum gewonnen. Der weiche Milchsaft des Baumes, der auch unter der Bezeichnung Latex bekannt ist, wird geerntet und kann anschließend zu Weich- und Hartkautschuk verarbeitet werde. Insbesondere die Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie nutzt dieses Gummi, um daraus unter anderem Reifen herzustellen.
Aber auch in vielen anderen Industriezweigen wird Kautschuk zur Herstellung von Dichtungen, Schuhen und Sohlen, Handschuhen und vielen weiteren Produkten verwendet. Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und die steigende Mobilisation der Weltbevölkerung trugen sicherlich dazu bei, dass die Produktionsmenge an Kautschuk in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Wurden im Jahre 1990 weltweit rund 5,2 Millionen Tonnen dieses Rohstoffes produziert, waren es 2007 schon über zehn Millionen Tonnen. Bis zum Jahre 2013 konnte ein weiterer Anstieg auf über zwölf Millionen Tonnen dieses Rohstoffes verzeichnet werden. Insbesondere aufgrund der steigenden Mobilität in den Ländern Afrikas und Asiens ist beim Kautschuk mit einem weiteren Nachfrageanstieg zu rechnen.
Naturkautschuk wird vor allen Dingen in China, Indien, Indonesien, Thailand und Malaysia produziert. Darüber hinaus erfolgt die Produktion aber auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Nigeria oder in der Elfenbeinküste. Zwar gibt es in vielen Staaten Kautschuk-Plantagen, jedoch wird der weitaus größte Teil in relativ wenigen Ländern gewonnen. Thailand und Indonesien haben sich dabei zu den führenden Produzenten in diesem Bereich entwickelt.
Renditeaussichten bei der Kapitalanlage in Kautschuk
Renditen können beim Investment in Kautschuk insbesondere durch die Veräußerung der Rohstoffe erzielt werden. Dies betrifft zunächst den Verkauf des produzierten Kautschuks, welcher in regelmäßigen Abständen auf den Plantagen geerntet werden kann. Weitere Renditen ergeben sich aus der Veräußerung des Kautschukbaumholzes denn nach einigen Jahren der Kautschukernte, beispielsweise nach 15 Jahren, können die Bäume zu Holz verarbeitet werden. Dieses Holz ist beispielsweise für die Möbelindustrie zur Produktion von Möbeln interessant.
Die Renditeaussichten der Kapitalanlage Kautschuk werden häufig mit ein- bis zweistelligen Prozentsätzen angegeben. Demnach können Anleger mit hohen Renditen rechnen. Die exakte Rendite hängt insbesondere von der Höhe der Investition sowie von den Fähigkeiten des Fonds ab. Ebenso sind bei der Anlage in natürliche Rohstoffe die Umwelteinflüsse und die soziale sowie politische Lage der jeweiligen Länder zu beachten, welche sich maßgeblich auf die Rendite auswirken können. Aber auch der Wettbewerb hat Einfluss auf die Preise und somit auf die Höhe der Renditen. Bei einer überschüssigen Produktion sinken die Preise, während bei gleichbleibender Produktion und steigender Nachfrage größere Preissteigerungen möglich sind.
Besonderheiten der Kapitalanlage
Die Investition in Kautschuk erfolgt durch geschlossene Fonds und somit in Form von unternehmerischen Beteiligungen. Die Fondsgesellschaften investieren das Kapital der Kunden in Kautschuk-Plantagen, wodurch der Anleger sich am Anbau und der Produktion des Rohstoffes beteiligen kann. Für diese Beteiligung erhält der Investor prognostizierte Renditen in Aussicht gestellt. Da es sich um Prognosen handelt, müssen diese nicht zutreffen und können sich demnach positiver oder negativer als zuvor angegeben entwickeln. Mit Zinszahlungen sind diese Renditen nicht zu vergleichen. Dennoch erhalten Anleger je nach Fonds in regelmäßigen Abständen Auszahlungen. Diese können zum Beispiel in monatlichen Intervallen vereinbart werden. Die regelmäßigen Auszahlungen sind unter anderem durch die kontinuierliche Ernte und fortlaufende Veräußerung des Kautschuks möglich. Wie hoch die Rendite tatsächlich ausfallen wird, entscheidet sich bei Beteiligungen dieser Art aber erst am Ende der Anlagelaufzeit.
Vorteile des Investments in Kautschuk
Die Vorteile der Kapitalanlage in Kautschuk liegen zunächst in der hohen prognostizierten Rendite – die von vielen Fonds angeboten wird – sowie in der starken Nachfrage bezüglich dieses Rohstoffes. Insbesondere im Bereich der Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie ist aller Voraussicht nach auch zukünftig mit einem steigenden Bedarf zu rechnen.
Durch eine stärkere Nachfrage können sich verbesserte Absatzmöglichkeiten ergeben. Als weiteren Vorteil sind die ökologischen Gesichtspunkte zu nennen, denn Anleger investieren in einen nachwachsenden Rohstoff, der über eine hohe CO2-Neutralität verfügen soll.
Mögliche Risiken der Kautschukfonds beachten
Zu den Risiken der Kapitalanlage in Kautschukfonds zählen insbesondere die Standortbedingungen sowie die Investitionsart. Bei der Investition in geschlossene Fonds sollten Anleger die besonderen Risiken beachten, zu denen vor allem das Risiko des Totalverlustes zählt. Entwickelt sich der Fonds negativ, dann kann der Anleger nicht nur die Rendite, sondern auch das eingesetzte Kapital verlieren. Ebenso sollten das etwaige Rückabwicklungsrisiko sowie das Haftungsrisiko beachtet werden. Beide Risiken lassen sich seitens des Anbieters für den Anleger beschränken.
Weitere Risiken können sich durch die wirtschaftliche und politische Lage des Staates ergeben, in dem der jeweilige Fonds in Plantagen investiert. Theoretisch können nämlich Unruhen und andere Vorkommnisse zu Wertverlusten führen oder sogar Enteignungen verursachen. Das Standortrisiko sollte deshalb – je nach Fonds – auf jeden Fall beachtet werden.
Eine negative Entwicklung der Investition in Kautschukfonds kann sich aber auch aus Umwelteinflüssen oder aus der Nachfrage ergeben. Zwar ist im Bereich des Kautschuks mit einem steigenden Bedarf zu rechnen, jedoch gibt es am Markt durchaus Alternativen. Eine Option zum natürlichen Kautschuk ist zum Beispiel der synthetische Kautschuk. Dieser wird von der Industrie neben Naturkautschuk bereits zur Herstellung von Reifen, Laborschläuchen und anderen Produkten verwendet.
Dirk Schmidt ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Dirk hat mehr als 15 Jahre Erfahrung als selbstständiger Finanzberater einer Finanzagentur in Koblenz sammeln können. Seit etwa 5 Jahren bringt er zusätzlich sein breites Finanzwissen als freiberuflicher Finanzredakteur in einschlägige Finanzblogs und -Magazine ein, darunter auch finanzfans.info. Dirk hat hier mit seinen Aufstellungen der möglichen Kartenangebote die Spreu vom Weizen bei den Kartenanbietern getrennt.