Da sich immer mehr Anleger aufgrund der Niedrigzinssituation für alternative Geldanlagen interessieren, rücken teilweise Anlageformen in den Fokus, die noch vor wenigen Jahren kaum ein Anleger kannte. Ein Investment, welches in der jüngeren Vergangenheit deutlich an Beliebtheit und Interesse gewonnen hat, ist Holz als Wertanlage.
Immer mehr Anleger nutzen die Möglichkeit, mit Holzfonds als Kapitalanlage sehr gute Renditen zu erwirtschaften. Realisierbar ist ein solches Investment auf verschiedenen Wegen, wobei es insbesondere spezielle Holz- bzw. Waldfonds und Beteiligungen sind, die den Anlegern und Sparern zur Verfügung gestellt werden. Da sich die Angebote allerdings vielfach deutlich voneinander unterscheiden, sollte stets ein Vergleich stattfinden. Zudem sollten sich Anleger umfassend über das Investment als solches informieren.
Entwicklung, aktuelle Lage und Zukunftsaussichten beim Holz
Dass es sich beim Holz als Kapitalanlage um ein lohnenswertes Investment handeln kann, hat die Vergangenheit schon bei zahlreichen Anlegern gezeigt. Zwar sollte man vorsichtig sein, vergangene Renditen als Standard anzusetzen, aber nicht selten bewegten sich die Erträge bei einem Holzinvestment im niedrigen zweistelligen Bereich. Ein wesentlicher Grund dafür ist definitiv der Preisanstieg, der in den vergangenen Jahren beim Rohstoff Holz verzeichnet werden konnte. Hierzulande musste beispielsweise vor fünf Jahren für einen Festmeter Fichte ein Preis von 75 Euro gezahlt werden, während der Preis heute bereits bei über 90 Euro liegt. Noch deutlicher sind die Preise bei anderen Holzarten gestiegen, sodass in den vergangenen Jahren teilweise Anstiege von knapp unter 100 Prozent zu verzeichnen waren.
Nicht nur die vergangene und aktuelle Lage beim Holz ist durch steigende Preise gekennzeichnet, sondern die meisten Experten gehen davon aus, dass das Holz als Rohstoff auch in Zukunft teurer werden wird. Diese Einschätzungen basieren vor allen Dingen darauf, dass die private Nachfrage weiter ansteigen wird, da immer mehr Verbraucher sich für einen Kamin oder Kachelofen entscheiden, der mit Holz betrieben wird. Darüber hinaus ist weiterhin eine steigende Nachfrage im Bereich der Industrie zu verzeichnen, denn Holz ist ein beliebter Rohstoff zur Weiterverarbeitung. Mittlerweile werden beispielsweise die folgenden Produkte vermehrt auf der Grundlage des Rohstoffes Holz hergestellt:
- Einfamilienhäuser
- Möbel
- Parkett
- Schreibpapier
- Teebeutel
- Holzpellets
Die Renditeaussichten beim Investment in Holz bzw. Holzfonds
Ein nicht ganz einfaches Thema sind die Renditeaussichten beim Investment in Holz, da es in großem Umfang von der gewählten Anlageform und dem einzelnen Angebot abhängig ist, mit welchen Erträgen der Anleger rechnen kann. Am Markt werden unterschiedliche Finanzprodukte angeboten, über die in den Rohstoff Holz investiert werden kann. Zu nennen sind hier insbesondere:
- Holz- und Waldfonds
- Holzaktien
- Derivate wie Optionen
- spezielle börsenunabhängige Beteiligungen
In der jüngeren Vergangenheit gab es im Bereich Holz als Kapitalanlage definitiv zahlreiche Angebote, die eine Rendite von teilweise über zehn Prozent versprochen haben. Oftmals konnte dieser Ertrag in der Praxis tatsächlich auch erzielt werden, allerdings gibt es bei den meisten Anlageformen keine Garantien. Dies trifft beispielsweise für Holz- oder Waldfonds zu, bei denen die angegebene Rendite meistens prognostiziert ist.
Dennoch können Anleger bei einem soliden Investment in Holz durchaus mit sehr guten Renditen kalkulieren, die sich auch heute noch durchschnittlich zwischen fünf und zehn Prozent bewegen können. Wichtig ist es allerdings, sich zunächst sehr genau über das Angebot zu informieren und eventuell einen Experten zurate zu ziehen.
Vor- und Nachteile bei der Geldanlage in Holz
Zu den wesentlichen Vorteilen gehört beim Holz als Kapitalanlage, dass es sich nach wie vor um einen Zukunftsmarkt handelt. Da von steigenden Holzpreisen auszugehen ist, bedeutet dies für die entsprechenden Anbieter gleichzeitig wachsende Einnahmen und somit für den Anleger gute und teilweise sogar überdurchschnittlich hohe Renditen.
Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass sich der Anleger nicht selbst um seine Investments kümmern muss. Wer sich zum Beispiel für einen Holz- oder Waldfonds entscheidet, der kann bei seriösen Angeboten auf Experten vertrauen, die sich um die Anlage kümmern. Ferner handelt es sich beim Investment in Holz um eine relativ transparente Kapitalanlage, denn zu einem großen Teil ist die Entwicklung des Holzpreises die grundlegende Basis dafür, dass Erträge erzielt werden können.
Die Vorteile im Überblick sind demnach
- Investieren in einen Zukunftsmarkt
- steigende Holzpreise erwartet
- sehr gute Renditen möglich
- oft transparente Anlagen
- Betreuung durch Fachleute möglich
Neben den zuvor genannten Vorteilen gibt es allerdings auch einige Nachteile, die Holz als Kapitalanlage beinhalten kann. Einen Nachteil sehen nicht wenige Anleger darin, dass ein Investment in Holz meistens nur indirekt erfolgen kann. Zwar gibt es auch einige Anbieter, die dem Anleger offerieren, selbst eine bestimmte Fläche Forstland zu erwerben. Allerdings ist dies eher die Ausnahme und wird auch von vielen Kunden gar nicht gewünscht. Damit zusammen hängt ferner, dass die Anlage in Holz – vor allem über den Weg geschlossener Fonds – nahezu immer einen bestimmten Mindestkapitaleinsatz im fünfstelligen Bereich erfordert.
Ein weiterer Nachteil besteht beim Investment in Forstland darin, dass allein von der Anpflanzung bis zur möglichen wirtschaftlichen Nutzung meistens über 20 Jahre vergehen. Hier sollten Anleger darauf achten, dass in Wälder investiert wird, die bereits seit vielen Jahren vorhanden sind und wo der Rohstoff Holz bestenfalls bereits genutzt werden kann. Ferner ist als Nachteil aufzuführen, dass Holz als Kapitalanlage oftmals als direktes Investment relativ illiquide ist. Eine Ausnahme bilden hier lediglich sogenannte Holzaktien, die natürlich jederzeit an der Börse gehandelt werden können.
Die Nachteile im Überblick sind demnach
- meistens nur indirekte Anlage möglich
- oftmals höhere Mindestanlage erforderlich
- Ertrag aus dem Holz mitunter erst nach 10-20 Jahren
- direktes Investment meistens eher illiquide
- in der Regel keine Risikostreuung
Besonderheiten bei der Kapitalanlage in Holz
Die Kapitalanlage in Holz ist mit einigen Besonderheiten ausgestattet. Zahlreiche Eigenschaften wurden bereits anhand der genannten Vor- und Nachteile eines Investments in Holz deutlich. Daher sollen im Folgenden noch einmal und auch ergänzend die wesentlichen Besonderheiten aufgeführt werden, die bei einer Anlage in den Rohstoff Holz zu beachten sind:
- meistens nur indirekte Investments über Fonds oder Unternehmensbeteiligungen
- im Durchschnitt sehr gute Renditen, aber selten Garantien
- direktes Investment erfordert Fachwissen und beinhaltet Risiko
- fast immer sehr langer Anlagehorizont erforderlich
- außer bei Aktien sind Investments meistens relativ illiquide
Fazit und Bewertung zum Thema Holz als Kapitalanlage
Wie zu jeder Geldanlage, so gibt es auch zum Holz als Kapitalanlage insofern kein einheitliches Fazit, als dass es vor allem auf den jeweiligen Anleger ankommt, ob das Investment für ihn passt oder nicht. Grundsätzlich bietet Holz als Geldanlage allerdings diverse Vorteile, wie zum Beispiel die durchschnittlich sehr guten Renditen, den Schutz vor Inflation (aufgrund einer Sachwertanlage) sowie die Tatsache, dass es sich um einen Zukunftsmarkt handelt. Allerdings sind Investments in aller Regel nur ab einer gewissen Mindestanlage und mit einem langfristigen Horizont sinnvoll. In der Summe handelt es sich demnach vor allem für etwas vermögender Anleger durchaus um ein attraktives Investment, sodass Holz als Kapitalanlage bei einem seriösen Anbieter empfehlenswert ist. Anleger sollten sich allerdings der Risiken bewusst sein, denn im schlimmsten Fall ist auch ein Totalverlust möglich.
Oliver ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Oliver hat schon viele Jahre Erfahrung als Investmentbanker und schreibt nebenher als Freischaffender für einige große Finanzmagazine und Blogs.