Beim Vergleich der zahlreichen Fonds, die am Markt angeboten werden, ist unter anderem festzustellen, dass die meisten Fonds auch bestens für Kleinanleger und Sparer geeignet sind. Eine Ausnahme bilden allerdings unter anderem die sogenannten Hedgefonds. Es handelt sich dabei um spezielle Investmentfonds, die deutlich weniger reguliert sind, als es beispielsweise bei Aktienfonds oder Rentenfonds der Fall ist.
Die wesentliche Eigenschaft der Hedgefonds besteht darin, dass sie ganz unterschiedliche Anlagestrategien verfolgen und dabei praktisch keine Beschränkungen haben, was die Finanzinstrumente angeht, in die sie investieren können.
Dies führt dazu, dass Hedgefonds oftmals auch hochspekulative Instrumente wie Derivate einsetzen und Leerverkäufe durchführen. Ursprünglich wurden Hedgefonds geschaffen, damit vor allem größere Unternehmen bestimmte Positionen absichern konnten. Heutzutage investieren allerdings auch private Anleger in Hedgefonds, um möglichst hohe Renditen zu erzielen. Dabei muss allerdings auf jeden Fall beachtet werden, dass die Risiken bei Hedgefonds im Vergleich zu anderen Investmentfonds erheblich höher sind. Dazu trägt auch die Hebelwirkung bei, denn ein großer Teil des zur Verfügung stehenden Kapitals ist fremdfinanziert.
Hedgefonds durch starkes Wachstum gekennzeichnet
Hedgefonds haben in der Vergangenheit eine bemerkenswerte Entwicklung gemacht. Insbesondere in den vergangenen zehn Jahren zählen Hedgefonds zu den Finanzprodukten, die mit das stärkste Wachstum verzeichnen konnten. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um kaum bzw. gar nicht regulierte Angebote handelt, gibt es nicht einmal genaue Zahlen, wie viele Hedgefonds derzeit global tätig sind.
Es wird Schätzungen zufolge davon ausgegangen, dass es derzeit weltweit mehr als 8.000 Hedgefonds gibt. Dabei wird angenommen, dass sich das von den Hedgefonds verwaltete Vermögen mittlerweile auf fast drei Billionen US-Dollar beläuft. Trotz einiger Regulierungsversuche, die es beispielsweise in Deutschland bezüglich sehr spekulativer Finanzprodukte gab, ist die Beliebtheit der Hedgefonds ungebrochen. Dies wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren nicht ändern, denn immer mehr Anleger sind spekulativ eingestellt.
Keine Aussage zur Rendite von Hedgefonds möglich
Die Rendite ist bei Hedgefonds deshalb ein sehr schwieriges Thema, weil es hier weder Durchschnittswerte gibt noch eine einheitliche Aussage, welche Erträge mit derartigen Fonds erzielt werden können. Im Prinzip ist vom Totalverlust bis hin zu einem jährlichen Ertrag von über 100 Prozent nahezu alles möglich. Ein Grund ist sicherlich, dass ein geringer Kapitaleinsatz und die Hebelwirkung typisch für Hedgefonds sind. Die niedrige Eigenkapitalquote sowie der hohe Fremdfinanzierungsanteil führen zu einer Hebelwirkung, die wiederum sehr hohe Gewinne mit wenig Kapitaleinsatz ermöglicht. Jahresrenditen zwischen 40 und 80 Prozent sind bei Hedgefonds keine Seltenheit. Allerdings muss auf der anderen Seite auch immer beachtet werden, dass ebenso erhebliche Verluste entstehen können.
Welche Vor- und Nachteile haben Hedgefonds?
Die wesentlichen Vor- und Nachteile der Hedgefonds wurden im vorherigen Abschnitt bereits indirekt angesprochen. Ein großer Vorteil besteht sicherlich darin, dass mit einem geringen Kapitaleinsatz sehr hohe Gewinne erzielt werden können. Die Hebelwirkung führt dazu, dass nicht selten Renditen im zwei- oder dreistelligen Bereich zu realisieren sind. Darüber hinaus ist es sicherlich ebenfalls ein Vorteil, dass es keine Begrenzung bei den Finanzinstrumenten gibt, in die Hedgefonds investieren können. Dies stellt durchaus eine nicht unerhebliche Flexibilität dar, da auf Basis verschiedener Anlagestrategien auf praktisch jede Marktsituation reagiert werden kann.
Auf der Seite der Nachteile ist zunächst einmal unbedingt das hohe Risiko aufzuführen, mit dem ein Investment in Hedgefonds ausgestattet ist. Anders als bei zahlreichen anderen offenen und geschlossenen Fonds ist das Verlustrisiko sehr hoch. In kaum einem anderen Fondsbereich wurden in der Vergangenheit so viele Fonds geschlossen, wie es bei den Hedgefonds der Fall war. Ein weiterer Nachteil kann darin bestehen, dass der Anleger dem Fondsmanager praktisch blind vertrauen muss und von dessen Fähigkeiten und Geschick abhängig ist.
Welche Besonderheiten weisen Hedgefonds auch?
Vor einem Investment in Hedgefonds sollten Anleger sich über diese spekulative Anlageform informieren. Zu nennen sind unter anderem folgende Eigenschaften:
- geringer Kapitaleinsatz durch Hebelwirkung
- sehr hohe Renditen möglich
- großes Risiko bis hin zum Totalverlust
- kaum Einschränkungen bei Auswahl der Finanzinstrumente
- auch Derivate und Leerverkäufe nutzbar
Fazit zum Investment in Hedgefonds
Hedgefonds haben definitiv nicht die gleiche Zielgruppe an Kunden, die beispielsweise in offene Fonds wie Aktien- oder Rentenfonds investiert. Stattdessen sind Hedgefonds insbesondere für sehr spekulativ eingestellte Anleger geeignet, die mit einem möglichst geringen Kapitaleinsatz eine hohe Rendite erzielen möchten. Dabei müssen sich die Kunden allerdings stets darüber im Klaren sein, dass Sie mit einem Investment in Hedgefonds ein sehr hohes Risiko eingehen.
Dirk Schmidt ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Dirk hat mehr als 15 Jahre Erfahrung als selbstständiger Finanzberater einer Finanzagentur in Koblenz sammeln können. Seit etwa 5 Jahren bringt er zusätzlich sein breites Finanzwissen als freiberuflicher Finanzredakteur in einschlägige Finanzblogs und -Magazine ein, darunter auch finanzfans.info. Dirk hat hier mit seinen Aufstellungen der möglichen Kartenangebote die Spreu vom Weizen bei den Kartenanbietern getrennt.