Bambus ist ein wichtiger Rohstoff und den meisten Menschen hierzulande sicherlich als Nahrungsmittel für Pandas ein Begriff. Darüber hinaus wird der sogenannte Agrarrohstoff aber noch deutlich umfassender eingesetzt, als zum Beispiel zum Erzeugen von Bioenergie. Nicht zuletzt stellt Bambus auch einen wachsenden Markt als Rohstoff im Bereich ökologisches Bauen dar, sodass die Nachfrage in der jüngeren Vergangenheit gewachsen ist.
Anleger, die an einem Investment in Bambus interessiert sind, haben die Möglichkeit, Kapital über spezielle Bambusfonds anzulegen. Es handelt sich dabei meistens um sogenannte Bioenergiefonds. Mit diesen geschlossenen Fonds beteiligen sich Anleger beispielsweise an Plantagen, auf denen Bambus angebaut wird. Dieser Rohstoff soll dabei zur Energiegewinnung dienen und stellt dadurch eine Alternative zu fossilen Brennstoffen dar. Die Investition erfolgt über geschlossene Fonds und ermöglicht es Kunden, ihr Kapital mit hohen prognostizierten Renditen anzulegen.
Marktentwicklung beim Rohstoff Bambus
Bambus wird als Rohstoff in vielen Ländern der Erde angebaut. Insbesondere im Bereich der Bioenergie wird dieser Agrarrohstoff genutzt. Besonders interessant ist der Bio-Energieträger für Anleger, seitdem es den Beema Bambus gibt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Züchtung, mit der es gelungen ist, eine besonders schnell und dicht wachsende Pflanze zu schaffen. Der Beema Bambus gilt sogar als eine der wachstumsstärksten Pflanzen überhaupt. Zugleich gilt dieser spezielle Bamboo als besonders resistent gegenüber Schädlingen. Das schnelle und zugleich dichte Wachstum sorgt dafür, dass dieser Bambus im Rahmen der Energiegewinnung als äußerst effizient gilt.
Der nachwachsende Rohstoff Bambus wird zum Beispiel auf den Philippinen angebaut und nach der Ernte zu Holzschnitzeln, den sogenannten Woodchips, verarbeitet und anschließend natürlich auch vermarktet und verkauft. Diese Woodchips aus Bambus können zur umweltschonenden Energiegewinnung in Kraftwerken eingesetzt werden. Dadurch kann mit Bambus einer der Zukunftsmärkte, nämlich die Energieerzeugung über nachhaltige Brennstoffe, gedeckt werden. In den letzten Jahren ist gerade dieser Energiemarkt sehr stark gewachsen, weshalb auch im Bereich der „Bambusfonds“ von einem Wachstum auszugehen ist. Fossile Brennstoffe werden nämlich überall knapp und dadurch mit der Zeit immer teurer, wodurch nachwachsende Rohstoffe stärker nachgefragt werden.
Renditeaussichten der Kapitalanlage in Bambus
Die Investition in Bambusfonds erfolgt in der Regel über geschlossene Beteiligungen, die auch als geschlossene Fonds bezeichnet werden. Im Speziellen handelt es sich dabei meistens um Bioenergiefonds oder auch um Agrarfonds. Der Gewinn kann dabei durch den Anbau und die spätere Veräußerung des Rohstoffes erzielt werden. Dabei wird von den Fondsgesellschaften ein Kapitalrückfluss als Rendite prognostiziert, der zum Beispiel mit 200 Prozent angegeben wird. Dabei muss natürlich die jeweilige Laufzeit des Fonds berücksichtigt werden.
Wird beim Fonds beispielsweise ein Gesamtkapitalrückfluss von 200 Prozent mit einer Laufzeit von acht Jahren angegeben, so heißt das für den Anleger, dass er eine Rendite von 12,5 Prozent pro Jahr erzielen kann. In dem Fall fließen nämlich am Laufzeitende 100 Prozent des investierten Kapitals zurück und darüber hinaus wird ein Ertrag von insgesamt 100 Prozent erzielt, also bei acht Jahren umgerechnet 12,5 Prozent pro Jahr. Zusätzlich zur prognostizierten Rendite gibt es bei Fonds dieser Art häufig noch die Möglichkeit, einen Frühzeichnerbonus von einigen Prozent zu erhalten. Dadurch können die Renditemöglichkeiten nochmals angehoben werden.
Besonderheiten der Investition in Bambus
Fonds, die in den nachwachsenden Rohstoff Bambus investieren, werden häufig als mittel- bis langfristige Kapitalanlage angeboten. Da es sich um geschlossene Fonds handelt, sind Laufzeiten von einigen Jahren zu beachten, in denen das Kapital fest angelegt wird. Je nach Fonds bewegen sich die Laufzeiten meistens in einem Rahmen zwischen sechs und zehn Jahren. Ein vorzeitiger Ausstieg ist zwar prinzipiell möglich, jedoch in der Regel mit Renditeverlusten verbunden. In diesem Fall hat der Anleger nämlich nur die Option, die Fondsanteile am Zweitmarkt für geschlossene Fonds anzubieten.
Neben den Mindestlaufzeiten gibt es bei Bambusfonds in der Regel Mindestanlagesummen, die sich zwischen 5.000 und 20.000 Euro bewegen. Einige Fonds sehen zum Beispiel eine Mindestanlagesumme in Höhe von 10.000 Euro vor. Eine weitere Besonderheit bei Fonds dieser Art stellt die steuerliche Behandlung der Renditen dar, denn es handelt sich für den jeweiligen Anleger um Einkünfte aus einem Gewerbe. Dadurch unterliegen diese Einnahmen nicht der pauschalen Besteuerung über die Kapitalertragssteuer (Abgeltungssteuer), sondern es wird der jeweils individuelle Steuersatz als Basis für die Berechnung verwendet.
Die Vorteile der Kapitalanlage in Bambusfonds
Um in Bambus zu investieren, können Anleger ihr Kapital in spezielle Fonds anlegen, die das Kapital der Kunden in nachhaltige Rohstoffe anlegen. Dieser Markt gilt aufgrund des oftmals diskutierten Ausstiegs aus der Energiegewinnung durch fossile Brennträger als einer der Zukunftsmärkte. Neben den Renditeaussichten erhalten Anleger die Möglichkeit, in eine umweltschonende Alternative zu fossilen Energieträgern zu investieren. Damit durch den Anbau der Pflanzen kein Agrarland verlorengeht, welches normalerweise der Nahrungsmittelgewinnung dient, setzen einige Unternehmen auf Brachland, auf dem der Bambus angebaut wird. Dieses Land wurde zuvor nicht zum Anbau von Nahrungsmitteln genutzt, wodurch Konflikte im Voraus verhindert werden können. Zugleich werden durch Bambus-Plantagen in der Regel neue Arbeitsplätze geschaffen, was selbstverständlich positiv für die jeweilige Region ist.
Die Risiken dieser speziellen Umweltfonds
Bei diesen Spezialfonds handelt es sich um geschlossene Fonds, die neben den möglichen Renditen und weiteren Vorteilen allerdings auch über spezielle Risiken verfügen. Bei negativer Entwicklung des Bambusfonds ist selbst ein Totalverlustrisiko möglich, sodass Anleger ihr angelegtes Kapital im schlimmsten Fall komplett verlieren können. Zinszahlungen, wie sie bei anderen Kapitalanlagen vorgesehen sind, gibt es bei diesen Spezialfonds nicht. Stattdessen werden Ausschüttungen prognostiziert, die meistens auf Basis des gesamten Kapitalrückflusses angegeben werden. Diese Prognosen können, müssen aber nicht zutreffen. Es gibt also bei diesen geschlossenen Fonds keinen garantierten Ertrag, den der Anleger fest einkalkulieren könnte.
Um das Haftungsrisiko zu minimieren, gibt es für Anleger bei vielen Bambusfonds dieser Art häufig ein beschränktes Haftungsrisiko, welches zum Beispiel auf ein Prozent begrenzt ist. Daneben existiert bei geschlossenen Fonds zunächst ein Rückabwicklungsrisiko, welches aber bei einigen Fonds ausgeschlossen werden kann. Bei der Investition in grüne Sachwerte gibt es noch weitere Risiken zu beachten. Vor allen Dingen unvorhersehbare Umwelteinflüsse können sich sehr negativ auf das Wachstum der Pflanzen und somit auf die Renditeaussichten der Bambusfonds auswirken. Zugleich kann sich der Abnahmepreis für nachhaltige Energieträger am Markt deutlich verändern. Diese Veränderungen können durch unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden und sind deshalb ebenso im Rahmen der Risiken zu nennen. Anleger sollten also Chancen und Risiken vor einem Investment genau abwägen.
Artikel zu Bambusfonds Kapitalanlagen in den Medien
- Enorme Wachstumsraten, ORF.at, 01.05.2012
Dirk Schmidt ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Dirk hat mehr als 15 Jahre Erfahrung als selbstständiger Finanzberater einer Finanzagentur in Koblenz sammeln können. Seit etwa 5 Jahren bringt er zusätzlich sein breites Finanzwissen als freiberuflicher Finanzredakteur in einschlägige Finanzblogs und -Magazine ein, darunter auch finanzfans.info. Dirk hat hier mit seinen Aufstellungen der möglichen Kartenangebote die Spreu vom Weizen bei den Kartenanbietern getrennt.