Am Finanzmarkt gibt es einerseits zahlreiche Geldanlagen, die schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten angeboten werden. Andererseits werden stetig neue Investmentformen entwickelt, sodass die Auswahl für Anleger enorm groß geworden ist. Dabei existieren auch einige Anlageformen, die eigentlich keine klassischen Finanzprodukte darstellen, sondern es handelt sich dabei vielmehr um einen speziellen Weg, wie Geld möglichst erfolgreich investiert werden kann. Zu diesen Angeboten zählt auch das sogenannte Social-Trading, welches in der jungen Vergangenheit eine immer größere Bedeutung gewonnen hat. Anleger finden diesen Weg des Investments insbesondere im Bereich des Handels mit Wertpapieren, Contracts For Difference (CFDs) sowie beim Handel mit Devisen und binären Optionen. Daraus resultiert, dass das Social-Trading vorwiegend im Bereich der spekulativen Anlageformen beheimatet ist, denn vor allem Forex- und CFD-Broker stellen diese Variante zur Verfügung.
Entwicklung und Eigenschaften beim Social-Trading
Das Social-Trading hat sich insbesondere in den vergangenen drei Jahren erheblich weiter entwickelt. Gab es bis vor geraumer Zeit lediglich ein oder zwei Broker, die in diesem Bereich aktiv waren, so hat sich die Anzahl mittlerweile auf über acht Broker erweitert. Inzwischen gehört es fast schon zum guten Ton, dass Online-Broker ihren Kunden auch die Möglichkeit anbieten, am Social-Trading teilzunehmen. Unter dem Begriff wird verstanden, dass insbesondere noch nicht erfahrene Trader die Möglichkeit haben, sich am Handeln der professionellen und fortgeschrittenen Trader zu orientieren.
In der Praxis sieht dies meistens so aus, dass professionelle Trader ihre Strategien und ausgeführten Aufträge veröffentlichen, sodass andere Trader, welche diesen Profis folgen, die Möglichkeit haben, deren Handeln zu kopieren. Das Social-Trading lebt also eindeutig davon, dass professionelle Trader ihr Wissen zur Verfügung stellen, wobei sie – je nach Anbieter und Plattform – dafür oftmals eine finanzielle Belohnung erhalten. Aber auch die „folgenden“ Trader, die auch als Follower bezeichnet werden, können vom Wissen und von den Erfahrungen profitieren. Daher beinhaltet das Social-Trading im Prinzip für alle beteiligten Parteien Vorteile.
Welche Renditeaussichten gibt es beim Social-Trading?
Bezüglich der Renditeaussichten ist es beim Social-Trading als Kapitalanlage vollkommen unmöglich, hier auch nur ungefähre Angaben zu machen. Wie bereits erwähnt, kommt Social-Trading insbesondere bei spekulativen Investments in Derivate und Devisen zum Einsatz. Dies wiederum bedeutet, dass für den Anleger vom Totalverlust bis hin zu einem Gewinn von mehreren Hundert Prozent am Tag quasi jedes Ergebnis möglich ist. Somit gibt es auch keine durchschnittlichen Renditen, die das Social-Trading charakterisieren könnten. Fest steht allerdings, dass insbesondere Anfänger häufiger davon profitieren, gerade zu Beginn der Handelsaktivität weniger Verluste erleiden und es werden weniger Fehler gemacht, da eben die Möglichkeit besteht, sich an professionellen Tradern zu orientieren. Somit stellt das Social-Trading insbesondere für noch nicht erfahrene Trader eine sehr gute Möglichkeit des Investments dar.
Vor- und Nachteile beim Social-Trading
Die wesentliche Idee besteht beim Social-Trading darin, dass professionelle Trader ihre Strategien und Aufträge offenlegen, sodass noch nicht erfahrene Trader diese kopieren und vom Verhalten der Profi-Trader lernen können. Dies ist gleichzeitig der wesentliche und größte Vorteil, den Social-Trading als Investment bieten kann.
Ferner ist es je nach Broker möglich, sich eine Liste von professionellen Trainern anzulegen, denen man als Anfänger folgen möchte. Als Entscheidungshilfe wird dann häufig angezeigt, welche Gewinne die Profi-Trader in der Vergangenheit erzielt haben oder es findet eine Einteilung in verschiedene Karrierestufen statt. So hat der Einsteiger eine gute Entscheidungsgrundlage, was ein weiterer Vorteil beim Social-Trading ist. Ferner gibt es oftmals auch die Möglichkeit, nicht nur Trades der Profi-Trader zu kopieren, sondern sich im Zuge einer Community mit anderen Tradern auszutauschen. Dies ist ein weiterer Vorteil beim Social-Trading, denn durch Erfahrungsaustausch können häufig Fehler verhindert und Verluste reduziert werden.
Zusammenfassend sind die folgenden Vorteile beim Social-Trading bekannt:
- Trader mit wenig Erfahrungen lernen von professionellen Tradern
- Handelsaufträge der Profis können einfach kopiert werden
- Erfahrungsaustausch im Zuge einer Community
- statistische Verringerung von Verlusten und Fehlern
Im Gegensatz zu den genannten Vorteilen gibt es beim Social-Trading im Prinzip nur einen eventuellen Nachteil. Dieser besteht darin, dass sich unerfahrene Trader für Profis entscheiden, die dann allerdings keine Gewinne erzielen, sondern Verluste erleiden. Werden die Trades dieser Profis dann kopiert, führt dies in aller Regel dazu, dass auch der Follower einen Verlust erleidet. Demzufolge ist es beim Social-Trading sehr wichtig, sich für einen möglichst erfolgreichen Profi-Trader zu entscheiden.
Welche Besonderheiten beinhaltet das Social-Trading?
Die Besonderheiten bestehen beim Social-Trading sicherlich vor allem darin, dass es sich um keine klassische Kapitalanlage handelt. Darüber hinaus sind folgende Punkte zu beachten:
- Social-Trading als Weg zum Investment und nicht als klassische Geldanlage
- insbesondere für Anfänger im Handelsbereich geeignet
- bisher nur relativ wenige Anbieter
- nicht jeder Kunde möchte anderen Tradern vertrauen
- hilfreicher Erfahrungsaustausch in einer Community
Fazit zum Social-Trading
Social-Trading ist keine klassische Anlageform, sondern stellt einen besonderen Weg dar, wie insbesondere Trader ohne größere Erfahrungen zu Beginn Fehler vermeiden und Verluste verringern können. Nach und nach ist das Social-Trading eine sehr gute Möglichkeit, den Handel mit Derivaten, Devisen oder auch Wertpapieren schneller zu erlernen, als es ohne Hilfe der Fall wäre. Wer als spekulativ eingestellter Anleger ohnehin mit speziellen Finanzprodukten handeln möchte, der wird beim Social-Trading voraussichtlich nur Vorteile finden.
Dirk Schmidt ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Dirk hat mehr als 15 Jahre Erfahrung als selbstständiger Finanzberater einer Finanzagentur in Koblenz sammeln können. Seit etwa 5 Jahren bringt er zusätzlich sein breites Finanzwissen als freiberuflicher Finanzredakteur in einschlägige Finanzblogs und -Magazine ein, darunter auch finanzfans.info. Dirk hat hier mit seinen Aufstellungen der möglichen Kartenangebote die Spreu vom Weizen bei den Kartenanbietern getrennt.