Penny Stocks sind Aktien, die entweder unter einem Euro oder unter fünf US-Dollar notieren. Da Aktien praktisch nie zu so geringen Preisen emittiert werden – das schmälert ihre Fungibilität (Handelbarkeit) -, handelt es sich um Werte, die einst zu normalen Preisen gehandelt wurden und dann einen starken Kursverfall hinnehmen mussten. Inzwischen gelten sie als „ausgebombt“ und werden damit regelmäßig zu Spekulationsobjekten.
Eigenschaften der Penny Stocks
Anleger, die sich für diese sehr preiswerten Aktien interessieren, müssen wissen, dass diese wenig gehandelt werden – sie sind also illiquide. Das bedeutet, dass es Schwierigkeiten geben kann, sie zu verkaufen (oder auch anzukaufen), zudem sind sie immer für unerwartete Kurssprünge gut.
Ein Merkmal von Illiquidität und damit von Penny Stocks ist eine völlig irrationale Volatilität, weil ein einziger, großer Marktteilnehmer genügt, um den Kurs einer solchen Aktie zu bewegen. Penny Stocks sind aber nicht immer volatil, sie können auf Jahre auf niedrigem Niveau vor sich hin dümpeln. Die großen Indizes sind immer bemüht, die Loser-Aktien aus ihren Reihen zu verbannen, Entsprechendes wird über Delisting-Regeln der jeweiligen Börsen geregelt.
Der Open Market hingegen, also der ungeregelte Freiverkehr inklusive OTC-Handel, liebt die preiswerten Papiere, dort werden sie munter an- und verkauft. Diese lassen sich im Open Market prima listen, die Rechtslage ist schwammig. Es werden weder Emissionsprospekte noch Bilanzen oder Geschäftsberichte verlangt, der Anlegerschutz liegt also relativ brach. Es bestehen damit immer Missbrauchsgefahren, besonders ausländische Emittenten könnten den § 20a WpHG (deutsches Wertpapierhandelsgesetz) umgehen und Insiderhandel betreiben. Auch Aktienspam wird gern mit Penny Stocks betrieben.
Penny Stocks bei Kleinanlegern beliebt
Die Frage stellt sich natürlich, warum viele Kleinanleger gern zu diesen verdächtigen Papieren greifen. Das ist relativ einfach zu verstehen: Sie sind billig und dennoch vergleichsweise sicher, dabei außerdem für Kurssprünge gut. Wer etwa ein Aktienpaket eines etablierten Unternehmens kauft, muss recht tief in die Tasche greifen und dennoch anschließend um seine Anlage bangen, die mit den börslichen Unwägbarkeiten steigt oder fällt. Alternativen ergeben sich zwar durch derivate Anlageinstrumente – Optionsscheine aller Couleur, Knock-outs, CFDs – zu sehr geringen Preisen, aber Derivate können immer wertlos werden, häufig über Nacht. Genau diese Gefahr besteht bei Penny Stocks gerade nicht, wenn nicht gerade das emittierende Unternehmen pleite geht.
Daniel Weber ist freier Journalist und Redakteur für Finanzfans.info. Daniel schreibt schon viele Jahre für diverse Zeitungen und Magazine Artikel in den Themenbereichen Finanzen als auch Haus und Garten.