Wer sich bereits etwas mit dem Thema Börse beschäftigt hat, der wird mit Sicherheit schon einige Male den Begriff Daytrading gehört haben. Wörtlich übersetzt bedeutet Daytrading Tageshandel, wobei der Begriff „Tag“ in dem Zusammenhang nicht unbedingt wörtlich zu nehmen ist. Mit Daytrading ist vielmehr gemeint, dass die Marktteilnehmer Aktien oder andere Finanzprodukte innerhalb eines relativ geringen Zeitraumes kaufen und verkaufen.
Mitunter können zwischen dem Ankauf- und dem Verkaufszeitpunkt auch nur wenige Stunden oder sogar nur einige Minuten vergehen. Grundsätzlich bezeichnet das Daytrading also eine spekulative Form des Handels mit Wertpapieren oder Derivaten. In aller Regel liegen zwischen dem Ankauf und Verkauf der jeweiligen Finanzprodukte weniger als 24 Stunden, was zum Begriff des Daytrading geführt hat, da innerhalb eines Tages gehandelt wird.
Welche Voraussetzungen sollten erfüllt werden können?
Um das Daytrading möglichst erfolgreich durchführen zu können, sollten verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden können. Eine wichtige Voraussetzung besteht darin, sich stets umfangreich über die Finanzprodukte zu informieren, mit denen gehandelt werden soll. Das Online Daytrading hat nämlich keineswegs etwas mit Glück zu tun, sondern erfahrene Trader haben verschiedene Strategien, auf deren Basis die Gewinnchancen nicht nur bei 50:50, sondern zum Teil deutlich höher liegen.
Eine sehr wichtige Voraussetzung besteht somit darin, dass der Trader eine spezielle Strategie hat, auf deren Grundlage er handelt. Nicht vergessen werden dürfen natürlich auch die technischen Voraussetzungen, denn es muss natürlich zumindest ein internetfähiger PC vorhanden sein. Darüber hinaus sollte die Internetverbindung möglichst schnell sein, denn beim Daytrading kann es mitunter wichtig sein, einen Handelsauftrag innerhalb weniger Sekunden weiterleiten zu können. Denn schnelle Reaktionszeiten gehören definitiv zu den wichtigsten Voraussetzungen, die beim Daytrading erfüllt sein sollten.
Fundamentalanalyse und Chartanalyse als Basis
Zu einer jeden Strategie gehört auch, dass verschiedene Analyseinstrumente genutzt werden können. Hier bieten sich auf der einen Seite die verschiedenen Kennzahlen der Fundamentalanalyse an, aber gerade der Daytrader bedient sich vor allen Dingen auch den Instrumenten, welche die Chartanalyse (technische Analyse) bieten kann.
Während bei der Fundamentalanalyse in erster Linie Unternehmensdaten analysiert werden, wie zum Beispiel der Gewinn je Aktie, das Kursgewinnverhältnis oder die Umsatzzahlen, geht es bei der Chartanalyse darum, historische Kursverläufe zu betrachten und daraus Regelmäßigkeit abzuleiten, die dann auf aktuelle Kursverläufe angewendet werden können.
Die Wahl des passenden Brokers als wichtige Grundlage
Beim möglichst erfolgreichen Daytrading ist ebenfalls von größerer Bedeutung, dass der passende Broker gewählt wird. Bei der Wahl des Brokers geht es unter anderem um die Kostenminimierung, die vor allen Dingen durch eine möglichst geringe Ordergebühr erreicht werden kann. Denn besonders Daytrader handeln mitunter mehr als zehn verschiedene Positionen an einem Tag, sodass die vom Broker berechnete Ordergebühr natürlich nicht unerhebliche Kosten verursacht. Daher sollte bei der Wahl des Brokers auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Preise in dieser Rubrik möglichst gering sind.
Es spielt aber nicht nur die Kostenseite eine Rolle, sondern auch die Leistung der verschiedenen Broker sollten verglichen werden. Werden zum Beispiel Realtime-Kurse angeboten? Bietet die Handelsplattform verschiedene nützliche Features und Analysefunktionen an? Können verschiedene Charts dargestellt und analysiert werden? Darüber hinaus ist es gerade für das Daytrading ebenfalls wichtig, dass die Weiterleitung der Orders bei einem guten Broker möglichst sofort und ohne jede zeitliche Verzögerung stattfindet.
Das Risikomanagement beim Daytrading nicht vergessen
Ein ganz entscheidender Faktor für einen Daytrader, der möglichst auf Dauer erfolgreich sein möchte, ist das Risikomanagement. Das Risikomanagement besteht im Wesentlichen aus zwei wichtigen Bestandteilen, nämlich zum einen aus dem gut geplanten und dosierten Einsatz des Kapitals sowie zum anderen aus der Absicherung gegen höhere Verluste. Der gezielte Einsatz des vorhandenen Kapitals ist ein wichtiger Punkt, der zu jedem guten Risikomanagement gehört.
So setzen sich viele erfahrene Trader zum Beispiel das Limit, niemals mehr als zehn Prozent des vorhandenen Kapitals auf eine einzelne Position zu setzen. Denn sollte bei dieser Position ein großer Verlust entstehen, ist nach wie vor ausreichend Kapital vorhanden, um diesen Verlust durch einen Gewinn bei anderen Positionen wieder ausgleichen zu können.
Sehr wichtig ist zudem, dass bereits eröffnete Positionen gegen höhere Verluste abgesichert werden. Ein optimales Mittel ist in diesem Zusammenhang die Stop-Loss-Order, die heute nahezu jeder erfolgreiche Daytrader nutzt. Natürlich können auch Derivate zum Risikomanagement genutzt werden, indem man zum Beispiel eine Bestandsposition in Aktien durch den Kauf einer Option absichert. Allerdings wird dieses Mittel bei Daytradern nicht besonders häufig eingesetzt, da die jeweiligen Finanzprodukte ohnehin meistens nur sehr kurzfristig im Bestand sind.
Oliver ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Oliver hat schon viele Jahre Erfahrung als Investmentbanker und schreibt nebenher als Freischaffender für einige große Finanzmagazine und Blogs.