Der Forex Handel ist der Handel mit Devisen beziehungsweise mit den auf die Kursschwankungen von Devisenpaaren abgeleiteten Derivaten. Dieser letztgenannte Punkt spielt für private Trader eine maßgebliche Rolle, da sie mit den üblichen Lotgrößen (ein Lot = 100.000 Stück einer Währungseinheit) in der Regel nicht handeln werden. Es gibt zwar Mini- und Microlots, aber selbst damit nehmen private Trader nur selten am Forex Handel teil.
Grundsätzliches zum Forex Handel
Der Devisenhandel also Devisenmarkt ist der liquideste Markt der Welt, es werden börsentäglich geschätzte vier bis fünf Billionen Dollar umgesetzt. Und ob nun in Deutschland Währungspaare wie der US-Dollar zum Euro oder Aktien auf den Konten gehandelt werden sollen hängt neben den vorhanden Informationen und Ihren Erfahrungen z.b. auch mit dem Yen, eine weitere weltweit geschätzte Währung, und auf das zur Verfügung stehende Kapital an. Aus dieser enormen Liquidität ergeben sich auch große Kursbewegungen, die den Forex Handel mit den gehebelten Derivaten (meist Knock-outs oder CFDs) für private Trader sehr interessant machen. Sie generieren dabei folgende Vorteile:
- hohe Renditen mit geringem Kapitaleinsatz möglich
- große Auswahl an handelbaren Assets
- sehr gute Nachrichtenlage für fundamentales Research
- gut strukturierte Brokerlandschaft
- Handel rund um die Uhr möglich
Der letztgenannte Punkt kann sich allerdings auch als Pferdfuß erweisen, denn der Forex Handel, der schließlich auf allen Märkten der Welt 24 Stunden durchgängig stattfindet, erzeugt über Nacht Kurslücken. Das macht ein Positionstrading über mehrere Tage knifflig und riskant. Um in täglichen Handel mit CFD oder Futures nicht einfach nur zufällig ein paar Pips zu machen, sondern um richtig profitieren zu können ist es enorm wichtig die Risiken zu kennen und Verluste zu vermeiden! Zudem sollten sie neben dem Finanzmarkt, auch ihr Handelsplattform, evtl. MT4 perfekt beherrschen und die Folgen der Hebel Wirkung (Margin).
Forex & Devisenhandel in der Praxis
Es muss beim Devisenhandel grundsätzlich zwischen den großen Währungspaketen institutioneller Anleger im Millionen- und Milliardenbereich sowie der Spekulation mithilfe von Derivaten auf Kursschwankungen unterschieden werden. Die großen Währungspakete machen die Kurse, private Trader setzen aber meist mit CFDs oder Knock-outs (neuerdings auch mit Binären Optionen) auf die Kursschwankungen von EUR/USD, USD/GBP, EUR/GBP, EUR/JPY oder USD/JPY, um nur einige der interessantesten Majors zu benennen. Private Trader können wie folgt vorgehen:
- Sie melden sich bei einem Forex-Broker an und wählen das passende Handelsinstrument (meist CFDs).
- Sie beobachten die Kurse rein charttechnisch.
- Sie verfolgen so weit wie möglich die Fundamentaldaten im Währungsbereich. Wenn etwa die EZB durch Stützungskäufe den Euro stabilisieren möchte, wird dessen Kurs gegen andere Währungen meist steigen.
Auf diese Weise können private Trader mit sehr kleinem Geld (eine Binäre Option kann teilweise mit einem oder fünf Euro gebucht werden) am Forex Handel teilnehmen.
Forex Broker
Über Forex Broker können private und institutionelle Anleger Devisen und auf Devisenkurse abgeleitete Derivate (oft CFDs) handeln. Die Struktur der Trading Konto Anbieter gestaltet sich höchst unterschiedlich, was die richtige Brokerwahl auch für Profis zur Herausforderung macht. Wie immer gilt auch für Forex Broker: Deren Profil muss zum eigenen Tradingstil passen.
Forex Broker nach Demokonto und Rahmendaten wählen
Empfohlen wird strikt, nur Anbieter eines Devisen Trading Konto auszuwählen, die ein Demokonto bereithalten. Dabei geht es weniger darum, Marktstrategien zu entwickeln, vielmehr muss der Trader die Tools des Brokers rein technisch kennenlernen.
Um im Handel der Währungen z.B. dem Dollar mit einer Bank zu konkurrieren, sollten Sie die Risiken für sich als Kunden in den Kontakt Informationen finden! Auch das Risiko Geld durch eine schlechten Handelsplattform zu verlieren kann ausgeschlossen werden. Es genügt die 14-tägige Bereitstellung des Demokontos, in dieser Zeit sollte sich der Trader mit allen Funktionen vertraut gemacht haben.
Wohl kaum ein Markt ist so schnell wie die Forex, allein deshalb müssen diese Funktionen praktisch blind beherrscht werden. Die entsprechenden Demokonten werden mit einem fiktiven Startkapital (rund 50.000 bis 100.000 Dollar/Euro) auf der Handelsplattform ausgestattet), der Trader kann damit risikofrei trainieren. Manche Anbieter bieten zum Echtzeitkonto ein dauerhaftes Demokonto an. Zu beachten ist hierbei, dass auf Demokonten die im realen Marktgeschehen zu beobachtende Slippage (Abweichung des Ausführungskurses von der gesetzten Order) praktisch nicht vorkommt. Weitere Kriterien für die Auswahl eines Forex Brokers sind:
- minimale Kontogröße
- Spreads (so niedrig wie möglich)
- Gebühren
- garantierte Stopp-Losses (verhindern Slippage, sind aber oft kostenpflichtig)
- Airbag-Funktion: Verzicht auf Nachschusspflicht
- Tools und Charttechnik: Gute Forex Broker bieten sehr umfangreiche Tools und sehr oft den MetaTrader in der Version 4 oder 5 an, der eine Fülle von Indikatoren und die Möglichkeit von Expert Advisors bereithält. Die Echtzeitkursversorgung ist dabei selbstverständlich.
Arten von Forex Brokern
Es gibt unterschiedliche Arten von Forex Brokern. Die Market Maker stellen selbst An- und Verkaufspreise wie eine Bank, sie sind verpflichtet, die Wertpapiere auch zurückzunehmen. Das kann aufgrund mangelnder Liquidität und/oder schneller Märkte problematisch werden. Dafür verdienen sie nur am Spread, Gebühren entfallen in der Regel.
Die STP-Broker (Straight Through Processing) übermitteln nur Aufträge zu Market Makern, die auch emittierende Banken sein können. Aus den STP-Brokern haben sich ECN-Broker (Electronic Communications Network) entwickelt, die ein vollelektronisches Netzwerk zu mehreren Market Makern – Banken, andere große Broker und institutionelle Anleger – unterhalten. Deren Dienste sind kostenpflichtig, aber sehr zuverlässig. Zudem halten ECN-Broker die Spreads in der Regel sehr niedrig. Für institutionelle Anleger sind ECN-Broker ein Muss.
Oliver ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Oliver hat schon viele Jahre Erfahrung als Investmentbanker und schreibt nebenher als Freischaffender für einige große Finanzmagazine und Blogs.