Binäre Optionen, Forex, Aktien, Social Trading – all das und viel mehr läuft über sogenannte Broker, über Webseiten, auf denen man ein Konto anlegen und durch die man mit seinem Geld handeln kann. Doch wo Geld und Reichtum lauern, da gibt es nicht selten auch betrügerische Subjekte, die aus dem Hype unlauter Profit schlagen wollen. So mehren sich die Betrugsfälle bei Online Brokern und es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Doch wie macht man das? Wie findet man Online Broker fürs Trading, die seriös sind?
Handelslizenz: Wichtiges Indiz für die Seriosität eines Brokers
Wer nach einem seriösen Trader für Geldgeschäfte sucht, der sollte darauf achten, dass die in Betracht gezogenen Anbieter eine entsprechende Lizenz für den Handel haben. In Deutschland werden diese Lizenzen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) vergeben. Neben Banken und zahlreichen anderen Einrichtungen reguliert diese Bundesanstalt auch Online Broker und prüft sie eingehend bevor auch nur an eine Lizenz gedacht werden darf.
Zum Beispiel gehört zu den Auflagen für Online Broker eine Mindesteinlagensicherung von 100.000 Euro. Weitere Sicherheit anzeigende Lizenzen stammen von der britischen FSA (Financial Services Authority) und der CySEC (Cyprus Securities and Exchange Comission) aus Zypern.
Sonderfall Binäre Optionen: Augenscheinlich höchstes Risiko
Wenn man die Berichte zum Betrug beim Online Trading durchschaut, so fällt auf, dass vor allem Binäre Optionen (BO) häufig genannt werden. Doch handelt es sich bei Binären Optionen nicht per se nur um eine Betrugsmasche. Viele verschiedene Broker bieten sehr gute Trading-Möglichkeiten mit diesen Optionen an. Nur entscheiden sich viele Interessenten zu schnell für ein schwarzes Schaf – und das, weil BO schnelles Geld versprechen. Jedoch sollte man auch hier erst einmal die einzelnen Broker auf ihre Seriosität hin überprüfen und schauen, ob Lizenzen oder andere Hinweise für das rechtmäßige Angebot gegeben sind.
„Der Handel mit binären Optionen kann nicht pauschal als Betrug bezeichnet werden. Dennoch gibt es viele dubiose Anbieter auf dem Markt, so dass besondere Vorsicht geboten ist. Die Anwälte der Kanzlei Herfurtner bekommen immer öfter Anfragen von Betroffenen, die im Rahmen vom Handel mit binären Optionen viel Geld verloren haben oder das gewonnene Geld nicht ausbezahlt bekommen.“, kann man zum Beispiel auf anwalt.de lesen. Auch steht dort, dass man nicht allen Erfahrungsberichten glauben soll, die vom schnellen Vermögen sprechen. Wenn ein User über eine Plattform nur Positives liest, dann sollte er dies kritisch sehen.
Abzocke oder nicht: Welchem Test kann man noch vertrauen?
Auch vor angeblich nur zu 100 % lukrative Broker vorstellende Test- und Vergleichsportale sollte man eher zurückschrecken. Echte Testseiten mit erfahrenen Autoren, die – zumindest mit einem Demokonto – die einzelnen Broker getestet haben, bewerten nicht alle aufgeführten Broker vollkommen positiv. Es gibt immer ein Für und Wider und manche Broker sind in ihren Tools oder im Handelsumfang einfach besser bzw. schlechter als andere. Zudem sollte man für einen Vergleich von Online Brokern auch nur Testportale heranziehen, die auf die Risiken des Handelns eingehen – alles andere ist Augenwischerei.
Die Seite abzocktest.com etwa hat zwar einen grundlegend positiven Ton, jedoch wird in einzelnen Absätzen Kritik geübt. Zum Beispiel im Hinblick auf Binäre Optionen werden selbige ohne Umschweife direkt mit Wetten verglichen: „Bei binären Optionen geht es im Wesentlichen um das Wetten auf Kursveränderungen. Mit dem Online Broker wird ein Vertrag geschlossen. Trader müssen dabei lediglich sagen, ob bis zu einem vorgegebenen Ablaufzeitpunkt der Option der Kurs eines Basiswertes über oder unter dem aktuellen Kurs liegt. Der binäre Optionen Broker stellt seinen Kundinnen und Kunden für die Ausgänge dieser Wetten vorab Quoten bereit.“ – Viele andere Seiten vergleichen BO lieber mit einer althergebrachten Kapitalanlage als mit dem verruchten Thema Wetten. Das macht abzocktest.com zu einer recht ehrlichen und mit klarem Blick agierenden Vergleichsseite.
Warum findet man schwarze Schafe nie auf Testportalen?
Wer betrügerische Online Broker sucht, der wird sie auf ehrlichen Portalen selten finden. Das liegt daran, dass zumindest die wirklich verbraucherfreundlichen Seiten die schwarzen Schafe der Branche nicht weiter bewerben wollen. Selbst wenn sie sie nicht verlinken, sondern nur namentlich nennen, wird es immer wieder Leser geben, die sich für schlauer und besser als die Betrüger halten. Diese versuchen dann, die Seiten, welche Betrug ausüben, zu überlisten – oder vielleicht, eine kleine Summe zu verlieren, um die Betreiber dann zu verklagen. Um solche digitalen und finanziellen Kamikazeflieger zurückzuhalten, werden die Betrugsseiten nicht so offen präsentiert.
Fazit zum Betrug bei Online Broker Seiten
Wer sich vor Betrug beim Online Trading schützen möchte, der sollte auf ein paar wichtige Kriterien achten. Wird ein Broker beispielsweise ausschließlich positiv beworben und werden keine Verluste bekanntgegeben (die es natürlich immer wieder mal gibt), dann ist etwas faul. Gibt es keine Lizenz von der BaFin oder zumindest einer anderen europäischen Behörde, dann Finger weg! Auch bei Vergleichsportalen sollte man vorsichtig sein. Das für diesen Artikel ausgewählte wurde erst nach der kompletten Durchsicht und nach dem Check der einzelnen beworbenen Broker verlinkt.
Oliver ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Oliver hat schon viele Jahre Erfahrung als Investmentbanker und schreibt nebenher als Freischaffender für einige große Finanzmagazine und Blogs.