Der erfolgreiche Aufbau von Vermögen im eigenen Depot entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem viel diskutierten Thema. Doch nur wer sein Depot verwalten und die Entwicklung strategisch beeinflussen kann, holt langfristig das Bestmögliche aus seiner Anlage heraus. Worauf genau zu achten ist, um selbst in der Zeit niedriger Zinsen eine ansehnliche Rendite zu erzielen, klären wir in diesem Beitrag.
Depot verwalten: nur mit Strategie
Noch vor den ersten Käufen und Verkäufen gilt es zu prüfen, welche Strategie nun den eigenen Erwartungen am ehesten gewachsen ist. Hier spielt zunächst die Frage eine Rolle, wie viel Geld angelegt werden kann. Darüber hinaus ist zu prüfen, ob in den nächsten Jahren größere Anschaffungen anstehen, für welche die Mittel womöglich liquidiert werden müssten. Erst im Hinblick auf diese finanzielle Gesamtsituation lässt sich der Horizont ermitteln, für den die Investition letztlich ausgelegt sein kann.
Anhand der ermittelten Strategie orientiert sich im Idealfall auch die Wahl des passenden Depots. Hier spielen etwa die Kosten und Gebühren des jeweiligen Brokers eine zentrale Rolle. Auf dieser Seite wird anschaulich erklärt, nach welchen Parametern ein Depot im Idealfall ausgewählt werden sollte.
Doch nicht nur die zeitliche Ausdehnung der Investition spielt mit in die Auswahl der Strategie hinein. Darüber hinaus gilt es zu klären, welches Risiko mit den Anlagen eingegangen werden kann. Sind noch weitere finanzielle Rücklagen vorhanden, um von einem Verkauf bei niedrigen Kursen absehen zu können? Oder ist das eigene wirtschaftliche Dasein künftig eng mit dem Depot verknüpft? Erst unter Betrachtung von all diesen Faktoren ist es am Ende möglich, eine geeignete Entscheidung zu treffen.
Diversifikation als Grundprinzip
Ein wichtiges Grundprinzip dürfte dabei im Depot eines jeden Privatanlegers eine Rolle spielen. Die richtige Diversifikation hilft dabei, das Gesamtrisiko und die Abhängigkeit von einzelnen Papieren zu reduzieren. Hinter dem oft benutzten Schlagwort verbirgt sich die Verteilung der Anlage auf mehrere Firmen, Branchen und Länder. Selbst beim Schwächeln eines einzelnen Marktes ist es auf diese Weise möglich, einen ansehnlichen Grundwert des Depots zu erhalten.
Immer wieder ist zu hören, dass nur mithilfe von Fonds und ETFs eine ausreichende Diversifikation durch einen Privatanleger zu erreichen wäre. In der Praxis offenbart sich jedoch ein ganz anderes Bild. Denn auch die geschickte Zusammenstellung unterschiedlicher Wertpapiere kann dazu beitragen, Kursschwankungen über längere Zeiträume zu minimieren. Eine Faustregel besagt dabei, dass eine einzelne Aktie je nach Risikotyp nicht mehr Alas 5 bis 15 Prozent des gesamten Depots ausmachen sollte. Werden diese Werte überstiegen, so ist ihr Einfluss auf den Gesamtwert der Investition bereits zu stark.
Gestaffelter Einstieg bei Aktien
Direkt nach der Eröffnung hat ein Depot in der Regel noch nicht jenes Aussehen erreicht, das es in den nächsten Jahren auszeichnen wird. Einerseits erfolgt der Einstieg aus finanziellen Gründen erst nach und nach. Die meisten Privatanleger sind nicht dazu in der Lage, größere Summen unmittelbar zugänglich zu machen und sie an der Börse zu investieren. Doch nicht nur diese Limitierung aus wirtschaftlichen Gründen spielt bei der Investition eine große Rolle.
Besonders für Privatanleger, die bisher kaum Erfahrungen an der Börse sammelten, empfiehlt sich beim Kauf von Einzelaktien ein gestaffelter Einstieg. Dies hat den Vorteil, dass ein ungünstiger Einstiegskurs auf diese Weise leicht vermieden werden kann. Anstelle einer großen Investition wird auf einzelne Käufe von drei bis fünf Aktienpaketen in gleichmäßigen Abständen gesetzt. Ein typischer Anfängerfehler, der Kauf zur Zeit eines Hochpunktes, lässt sich auf diese Weise vermeiden.
Zusätzliche Käufe können zudem vom aktuellen Kurs und der Entwicklung der Papiere abhängig gemacht werden. Büßt eine gekaufte Aktie im Verlauf der ersten drei Monate 10 Prozent ihres Wertes ein, so kann ein Nachkauf zum nun günstigeren Kurs durchaus sinnvoll sein. Für die gleiche Summe lassen sich nun mehr Aktien erwerben, wodurch Kaufkurs und aktueller Wert leichter wieder in Einklang zu bringen sind.
Regelmäßige Analyse der Zusammensetzung
Zudem sollten sich Privatanleger regelmäßig die Zeit nehmen, um eine Analyse ihres aktuellen Bestandes vorzunehmen. Wer selbst sein Depot verwalten möchte, gewinnt auf diese Weise den wichtigen Überblick über den Status quo. Hierbei lässt sich zum einen die Gewichtung der einzelnen Werte aus der Nähe betrachten. Bei den meisten Brokern ist dies mithilfe von übersichtlichen Diagrammen möglich. Auf diese Weise ist mit einem einzigen Blick klar, ob ein gleichmäßiger Aufbau eingehalten werden konnte oder einzelne Aktien, zum Beispiel durch starke Kurssteigerungen, bereits zu gewichtig geworden sind.
Ein weiteres wichtiges Tool, welches viele Broker zu diesem Zweck zur Verfügung stehen, ist die Risikoanalyse. Anhand festgelegter Parameter und der Performance aus den letzten 12 Monaten wird errechnet, wie hoch Risiko und Volatilität der einzelnen Papiere sind. Privatanleger haben so die Möglichkeit, sich binnen kurzer Zeit einen Eindruck von der persönlichen Ausrichtung zu machen. Lässt sich der aktuell im Depot vorherrschende Risikofaktor nicht mehr mit den eigenen Prinzipien vereinbaren, so kann die Konstellation durch gezielte Käufe und Verkäufe wieder verändert werden. Wer nur einmal im Jahr dazu bereit ist, ein paar Stunden in diese Anpassungen zu investieren, sorgt auf diese Weise für einen strukturierten Aufbau des Vermögens.
Daniel Weber ist freier Journalist und Redakteur für Finanzfans.info. Daniel schreibt schon viele Jahre für diverse Zeitungen und Magazine Artikel in den Themenbereichen Finanzen als auch Haus und Garten.