Kredit als Trading-Grundlage? Ein Blick auf die Details

CFD, Forex-Handel und Co. werden immer beliebter und sprechen dank guter technischer Lösungen auch das breite Publikum an. Die alte Frage, ob Investments mit Krediten getätigt werden sollten, drängt sich dabei immer wieder auf.

Ganz klar: Es kommt immer auf die Situation an

Die wichtigsten Einsteigertipps zum Thema Forex wurden bereits ausgiebig behandelt. Ein ganz anderer Punkt wird dagegen bis heute relativ zwiespältig diskutiert, da er früher als Tabu galt, heute aufgrund einer ganz neuen Marktlage aber als legitimes Mittel in Betracht gezogen wird. Die Rede ist von Wertpapiergeschäften auf Basis von Krediten. Lange Zeit war die Devise, dass Trader niemals mit geliehenem Geld arbeiten sollten. Die Kreditwelt hat sich jedoch stark gewandelt: Wie der smava Kredit anschaulich zeigt, sind die Zinsen auf einem historischen Tiefstand, außerdem sind die Rahmenbedingungen flexibler und die Auswahl größer geworden.

All das sind gute Gründe, mit dem kategorischen Tabu zu brechen und sich die Situation zumindest genauer anzusehen. Denn Kredit bedeutet nicht immer gleich Kredit: So gibt es Investoren, die über das nötige Kapital für den Wertpapierkauf verfügen, einen Kredit jedoch als bessere Wahl sehen. Der Kredit wird also nicht unbedingt aus Notwendigkeit aufgenommen, sondern manchmal einfach als strategisches Mittel.

Dessen Nutzen hängt natürlich vom Verhältnis aus Zinsen und Rendite ab. Dabei logisch: Die Zinsen, die für den Kredit gezahlt werden, müssen niedriger sein als die zu erwartende Rendite der Anlage. Nur dann hat sich die Kreditaufnahme zur Finanzierung des Investments auch gelohnt. Ein nüchternes Zahlenspiel entscheidet also über die Qualität dieses Plans, auch wenn stets eine gewisse Unsicherheit in der Prognose stecken wird. Denn während der Zinssatz fix und vorhersehbar ist, sind die Gewinnerwartungen dies nicht – doch das ist für Forex-Trader gewohntes Terrain.

Was sagen die Zahlen?

Ebenfalls wichtig ist der Blick darauf, ob ein Kredit diese Anforderungen erfüllen kann. Die Angebote auf dem Vergleichsportal Smava sprechen jedenfalls dafür: Laut offiziellen Angaben ist der günstigste Kredit mit unter einem Prozent verzinst – von 0,99 Prozent ist die Rede und dabei handelt es sich tatsächlich um den effektiven Jahreszins.

Auf dem Papier ist das zunächst eine rekordträchtige Aussage. Sie bestätigt die weitreichenden Auswirkungen des niedrigen Leitzinses, an dem sich vermutlich auch mittelfristig nichts ändern wird. Wie realistisch ein solcher Kredit ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Bei der Vergabe spielen schließlich viele Faktoren eine Rolle und diese beeinflussen den finalen Zinssatz ganz wesentlich. Höhe des Kredits, Laufzeit und Tilgung, Verwendungszweck und die eigene Bonität geben den Rahmen vor und nur in recht seltenen Fällen kommt es zur Realisierung des Niedrigpreis-Kredits.

Das sind jedoch keine wirklich schlechten Nachrichten für Interessenten. Denn auch die Preisspanne der „realistischen“ Kredite beginnt zu sehr fairen Preisen. Kunden mit guter Bonität dürfen durchaus darauf hoffen, bei unter 2 Prozent zu bleiben. Auf diesem Niveau gibt es bereits zahlreiche Angebote und da Vergleich und Anfrage online stattfinden, verlangt die Informationsbeschaffung nur nach wenig Zeit.

Ganz so schnell wie das Forex-Trading geht dieser Vorgang natürlich nicht, falls es tatsächlich zum Kreditantrag kommt. Dennoch kann sich die Geschwindigkeit sehen lassen: Vom Antrag bis zur Auszahlung auf das eigene Konto vergehen manchmal keine 24 Stunden. Noch vor 15 Jahren wäre dies kaum denkbar gewesen, zumindest nicht bei seriösen Anbietern, die allerdings bei Finanzthemen die einzige Option sein sollten. Dass die kurze Zeit bis zum Erhalt des Geldes sinnvoll für andere Zwecke genutzt werden kann, kommt noch hinzu – das Demokonto für CFD sollte für Einsteiger ohnehin Priorität haben, da man dort die Mechanismen erlernen kann, ohne ein finanzielles Risiko einzugehen.