Kurse bewegen sich in Charts immer in gewissen Trends und Wellen. Das Momentum ist einer der Indikatoren der ersten Generation und stellt die relative Kursveränderung innerhalb eines zuvor bestimmten Zeitraums dar, wobei er um die 100-Prozent-Marke herum oszilliert.
Das Momentum gibt voraussichtliche Trendwenden an
Im Momentum gibt es im Gegensatz zu einem echten Oszillator jedoch keinen eingegrenzten Wertebereich. Bewegt sich nun der Momentum-Indikator oberhalb der 100-Prozent-Linie, gibt er eine Kurssteigerung an, im Bereich unter der 100-Prozent-Linie einen Kursverlust. Je größer der Abstand zwischen den Linien ist, desto größer ist auch der Kursgewinn oder Kursverlust und somit auch die Trendstärke.
Dieser Indikator ist deshalb für den Trader so interessant, weil mit ihm ein wenig in die Zukunft geblickt werden kann. Das Momentum verhält sich vor einer voraussichtlichen Trendwende, indem der Kurs zunächst schnell nach oben steigt, dann langsamer und langsamer wird und kurz vor dem Höhepunkt wieder beschleunigt, bevor er wieder zurückfällt.
Die Signale des Momentums
Am verbreitetsten ist das Momentum in Verwendung einer 14-Tage-Periode. Bewegt sich das Momentum stetig oberhalb der 100-Prozent-Linie, so wird von intakten Aufwärtsbewegungen gesprochen. Umgekehrt gilt eine Abwärtsbewegung als bestätigt, wenn sich das Momentum stetig unterhalb der 100-Prozent-Linie bewegt.
In den beiden zuvor genannten Fällen gilt das Erreichen einer Extremposition als Warnsignal. Gute Hinweise liefern hierbei auch Divergenzen zwischen Kursbewegung und Indikatorlinie.
Je länger die Periode des Momentums eingestellt wurde, desto mehr glättet der Indikator und bildet saubere Divergenzen aus. Mithilfe des Momentums lassen sich somit vorherrschende Trends und deren Intensität bestimmen. Durchschreitet das Momentum die Nulllinie oberhalb, so liegt ein Aufwärtstrend vor und unterhalb ein Abwärtstrend.
Berechnung und Formel des Momentums
Die Formel zur Berechnung des Momentums lautet folgendermaßen:
- Momentum = (C / Cx) x 100
C definiert den aktuellen Schlusskurs des ausgewählten Finanzprodukts. Cx hingegen definiert den Schlusskurs desselben Finanzprodukts vor einer bestimmten Anzahl von Tagen (x). Um eine kurzfristige Berechnung zu erhalten, werden Werte zwischen 12 und 30 Tagen verwendet. Für langfristigere Berechnungen liegt der Wert zwischen 20 und 35 Tagen.
Um den Schwung oder das Momentum prozentual darzustellen, muss die Rate of Change (ROC) berechnet werden. Hiefür wird der Kurs vor x Tagen vom aktuellen Tageshandelskurs subtrahiert. Das Ergebnis wird durch den Kurs vor x Tagen dividiert.
Oliver ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Oliver hat schon viele Jahre Erfahrung als Investmentbanker und schreibt nebenher als Freischaffender für einige große Finanzmagazine und Blogs.