Die Stochastik ist gut geeignet, um mit ihr Binäre Optionen zu handeln. Indikatoren auf Basis der Stochastik gibt es schon lange, sie inkludieren die Wahrscheinlichkeitsrechnung (stochastische Methoden) in die Kursprognose. Ende der 1950er Jahre entwickelte der amerikanische Trader George C. Lane einen bis heute als Fast- und Slow-Stochastik eingesetzten Oszillator. Dieser basiert auf der Beobachtung, dass bei Aufwärtstrends die Kurse eher zu den Tageshöchstkursen des Vortages, bei Abwärtstrends zu den Tiefstkursen des Vortages tendieren. Das können sich Trader von Binären Optionen zunutze machen.
Aussagen und Berechnung des Stochastik-Indikators
Der Stochastik-Oszillator zeigt vor allem Umkehrpunkte in Seitwärtsbewegungen sowie bei leichten Trends an. In ausgeprägten Trends ist dieser Indikator hingegen weniger gut für Analysen geeignet. Auch Trendwechsel werden durch Divergenzen zwischen dem Basiswert- und dem Indikatorkurs aufgezeigt.
Für die Berechnung setzt der Indikator innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls den Schlusskurs in Relation zur gesamten Kursspanne und errechnet daraus einen Prozentsatz für die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Kurs in Richtung des Vortagesschlusskurses fortsetzt. Sollte der Kurs tatsächlich aufwärts oder abwärts tendieren, findet sich der Schlusskurs in der Nähe des Vortageshochs oder -tiefs. Es gibt hierbei auch überkaufte Werte (Stochastik über 80 %) und überverkaufte Werte (Stochastik unter 20 %). Ein Stochastik-Indikator setzt sich aus den beiden Linien
- %K = gleitender Durchschnitt der Höchst- und Tiefstkurse des Vortages sowie
- %D = gleitender Durchschnitt der letzten drei %K-Werte
zusammen. Hieraus ergeben sich Kauf- und Verkaufssignale, für den Handel mit Binären Optionen also Signale für Call- oder Put-Optionen:
- Ein Kaufsignal ist das Kreuzen der %K-Linie von unten durch die %D-Linie.
- Ein Verkaufssignal ist ein Kreuzen der %K-Linie von oben durch die %D-Linie.
Vorteile der Stochastik für Binäre Optionen
Der Stochastik Indikator entfaltet gerade bei Binären Optionen seine Vorzüge durch seine einfache Lesbarkeit und die Eindeutigkeit der Signalgebung beim Kreuzen der Linien %K und %D. Der Trader kann hierbei die Periodeneinstellung für %K verschieben, wobei kürzere Perioden – etwa ein %K von 5 – häufigere, aber auch ungenauere Signale liefern, weil der Indikator dann auch das kurzfristige Marktrauschen zu interpretieren versucht. Längere Einstellungen von 12 oder 15 liefern seltenere, dafür zuverlässigere Signale.
Diese Signale sagen genau das aus, was die Trader von klassischen Binären Optionen (Call und Put) interessieren muss: Wird der Kurs eher steigen oder fallen? Natürlich kann die Stochastik wie jeder Indikator auch Fehlsignale liefern. Jedoch basieren nicht alle Fehlentscheidungen nach Anwendung der Stochastik auf reinen Fehlsignalen des Indikators. Vielmehr warten viele Trader die Kreuzung von %K und %D nicht vollständig ab, sondern interpretieren fälschlicherweise schon ein Annähern der beiden Linien als Signal. Bei korrekter Anwendung liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit im Bereich von 70 bis 80 Prozent, was Grund genug ist, den Indikator für Binäre Optionen einzusetzen.
Fazit zur Stochastik-Anwendung bei Binären Optionen
Die Anwendung der Stochastik bei Binären Optionen kann ein sehr wertvolles Hilfsmittel sein, wobei die Trader hierbei das richtige Asset und hierzu wiederum die richtige Periode wählen müssen. Wie viele andere Indikatoren wurde auch die Stochastik für den Aktienmarkt und Perioden von mehreren Tagen bis Wochen entwickelt, das müssen Trader von Binären Optionen im Hinterkopf behalten.
Oliver ist Finanzredakteur für finanzfans.info. Oliver hat schon viele Jahre Erfahrung als Investmentbanker und schreibt nebenher als Freischaffender für einige große Finanzmagazine und Blogs.